Fenster putzen gilt als beinahe ominöse Königsdisziplin des Haus- oder Wohnungsputzes. Mit Zeitung (ein rares Gut in volldigitalen Zeiten) müsse man sie putzen und Obacht, nicht selten lehnt sich jemand zu weit aus dem Fenster, aber den Fehler macht man immerhin nur einmal… Zunächst: Keine Angst! Man kann Fenster mit ein paar Tricks und Werkzeugen und dem richtigen Vorgehen wunderbar streifenfrei putzen – und es auch überleben.
Wie oft Fensterputzen und wann am besten?
Zwei- bis Dreimal im Jahr ist sicher eine gute Formel. Einmal beim Frühjarsputz und nochmal Ende des Sommers, im August oder September, dann bist Du schon mal auf der sicheren Seite. Natürlich hängt es davon ab wie dreckig sie sind und das kann je nach Standort (Straßenverkehr oder Pollenflug) sehr unterschiedlich sein. Im Frühjahr und Sommer dominiert Pollen und Blütenstaub und da kann einmal mehr Fensterputzen Sinn machen. Bei Minusgraden macht Fensterputzen eher wenig Sinn – und sowieso keine Freude. Und bei Affenhitze muss es vielleicht auch nicht sein. Such Dir also einen „normalen“ trockenen Tag aus.
Sicherheit
Laut Statistik kommen in Deutschland durch Haushaltsunfälle pro Jahr fast 10.000 Menschen um – zum Vergleich: Im Straßenverkehr sind es ca. 3.000. Also eine enorme Zahl, die da von Leitern oder eben aus dem Fenster stürzt. Wie viele genau aufs Fensterputzen zurückzuführen sind ist unklar, aber zu spaßen ist damit nicht. Darum gilt: Lehn Dich nicht aus dem Fenster bzw. nur so, dass Du noch gut auf dem Boden (Deiner Wohnung) stehst. Sitzt Du erstmal auf dem Fensterbrett und lehnst Dich dann noch raus, bist Du vom Schwerpunkt schon fast rausgefallen.
Öffne Deine Fenster weit, dann solltest Du auch auch gut an die Außenscheibe rankommen. Sind aus irgendeinem Grund Fenster nicht erreichbar, dann hast Du drei Möglichkeiten: Lass sie dreckig oder hole einen Profi oder nutzen eine Verlängerung zum putzen – aber auch dann nur wenn Du sicheren Stand hast. Und wenn Du in der Familie einen Putzplan machst: Teile Kinder (auch Teenager) nie für den Fensterputz ein. Im Übrigen: Auch im Erdgeschoss kann man aus dem Fenster fallen und dumm auf dem Kopf landen.
Nützliche Tools
Ein weicher Besen (z.B. vom Kehricht) fegt Spinnweben, Pollen oder Staub einfach von der Scheibe. Damit sparst Du Dir ein sofort verdrecktes Putzwasser und verschmierst beim nachfolgenden Einseifen den Vogelmist etc. nicht weiter auf der Scheibe.
Hartnäckigeren Dreck wie Vogelmist und Fliegen kannst Du gut mit einem Küchenschaber entfernen. Natürlich solltest Du darauf achten, das Glas nicht zu verkratzen.
Mit einem Abzieher bekommst Du Fenster schnell sauber und trocken. Ein Baumwolltuch oder ein Mikrofasertuch oder auch ein Fensterleder ist ideal zum Nachpolieren der Glasscheiben. Übrigens: Zeitung eignet sich dafür garnicht so gut. Sie macht zwar auch trocken, aber die Druckerschwärze kann nicht nur an Deinen Händen, sondern auch an der Scheibe anhaften.
- Weicher Besen
- Küchenschaber
- Anzieher
- Mikrofasertuch oder Fensterleder
Fensterreiniger
Für die Grundreinigung der Fenster reicht lauwarmes Wasser mit etwas Spüli und ein Schwamm. Die Fenster im Bad weisen nicht selten Kalkflecken auf – dann hilft es noch etwas Essig ins Wasser zu geben. Natürlich leisten auch Glasreiniger gute Arbeit, sind aber nicht unbedingt nötig und meistens belasten sie auch die Umwelt stärker.
- Spülmittel
- Essig
- Glasreiniger
Vorgehen und Technik
- Fenster mit dem Putzwasser (warmes Wasser, Spüli) kreisförmig von oben nach unten einschäumen. Auch den Fensterrahmen, je nach Beschaffenheit, nicht auslassen.
- Mit dem Abzieher – abziehen, also von oben nach unten in einer geraden Bewegung.
- Fensterrahmen mit einem Handtuch trocken reiben.
- Glas mit Microfasertuch oder Fensterleder nachpolieren.
Das war´s schon und Deine Fenster sollten wieder fast unsichtbar sein. Der Effekt ist dabei oft verblüffend – ganz ähnlich wie wenn man seine verschmutzte Brille endlich richtig reinigt. Der totale Durchblick!