Bettwanzen sind seit Jahren auf dem Vormarsch in Mitteleuropa. Nicht selten werden sie aus anderen Ländern über unser Reisegepäck eingeschleppt und vermehren sich dann in unseren vier Wänden munter weiter. Wenn sie erkannt werden, haben sie sich meist schon zu einer erstaunlich großen Population ausgebreitet. Dies Vorweg: Wirklich gefährlich sind sie nicht, aber sie beissen und hinterlassen so unschöne rote, juckende „Stiche“. Ähnlich wie bei Flohstichen bzw. Bissen liegen die Male der Bettwanze häufig nah beieinander. Und natürlich sind Bettwanzen ziemlich eklige Parasiten, die man nicht in seiner Wohnung haben will.
Was sind Bettwanzen und wie sehen sie aus?
Bettwanzen sind sehr kleine, braune Insekten mit ovaler Form. Trotz ihrer geringen Größe sind die ausgewachsenen Tiere mit bloßem Auge erkennbar. Vor ihrer Nahrungsaufnahme sind sie sehr flach. Nachdem sie Blut gesaugt haben, blähen sie sich ähnlich Zecken auf.
Woher kommen Bettwanzen und wie gelangen sie in unsere Wohnungen und Betten?
Ursprünglich kommen sie oft aus südlichen Ländern quasi als blinde Passagiere über unser Reisegepäck in unsere Wohnung. Oder aber sie sind bereits in der Wohnung oder im Haus heimisch, in das wir einziehen. Der Umstand, dass sie häufig von uns über Reisegepäck eingeschleppt werden gibt auch einen guten Hinweis wie man Bettwanzen, nachdem man sie erfolgreich bekämpft hat, auch dauerhaft fern hält. Dazu weiter unten in diesem Beitrag (Prävention – wie man Bettwanzen gar nicht erst einziehen lässt).
Sind Bettwanzen gefährlich?
Bettwanzen sind nicht gefährlich, aber sie beißen eben und hinterlassen so unschöne und auch oft juckende Stich bzw. Bisse. Außerdem sind sie natürlich eklig und die Vorstellung das Bett mit Ihnen zu teilen trägt nicht unbedingt zu einen erholsamen Schlaf bei.
Bettwanzen erkennen
Woran erkenne ich einen Bettwanzenbefall? Bevor drastische Maßnahmen (wie das Rufen eines Kammerjägers) zur Bekämpfung von Bettwanzen ergriffen werden, ist es sinnvoll sich zu vergewissern, ob es sich tatsächlich um Bettwanzen handelt. Dafür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Indizien, die überprüft werden können. Umso mehr der folgenden Punkte zutreffend sind, umso sicherer können Sie sein, dass sie ein Bettwanzenproblem haben. Wobei natürlich auch schon ein einziger der genannten Erkennungszeichen ein Hinweis darauf sein kann.
- Sie finden lebende Bettwanzen oder Bettwanzeneier
- Sie finden tote Bettwanzen bzw. Nymphenhäute der Bettwanzen
- Sie haben Bissspuren am Körper
- Sie finden verdächtige Kotspuren
- Süßlicher Geruch
Bettwanzenbisse und andere Spuren
Bettwanzen beissen zu wenn wir Menschen schlafen, denn sie sind nachtaktiv. Das haben sie mit Dracula gemein. Mehr aber auch nicht. Dabei werden sie von der Wärme und dem CO2-Ausstoß der Menschen angelockt. Ähnlich Flöhen beißen sie dann gerne gleich an mehreren Stellen zu, bis sie ein geeignetes Blutgefäß getroffen haben. Dadurch befinden sich die Bissspuren häufig in einer Reihe und werden als Wanzenstraße bezeichnet. Nicht selten vergehen einige Tage bis die die Reaktionen auf die Bisse zu sehen sind.
Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass jeder Mensch anders auf Bettwanzenbisse reagiert. So kann eine Person sehr starke Reaktionen auf Bettwanzenbisse zeigen die über starken Juckreiz hinaus gehen, eine andere Person zeigt möglicherweise gar keine Reaktion auf Bettwanzenbisse. Es muss sich auch nicht immer um Bettwanzenbisse handeln, da ähnliche Hautreaktionen auch von anderen Insekten ausgelöst werden – z.B. Mücken, Zecken und Flöhe. Zudem können stich- oder bissähnliche Hautreaktionen auch andere Ursachen haben. Daher sind die Bissspuren ein wichtiges Indiz eines Bettwanzenproblems, aber singulär auftretend nicht unbedingt das aussagekräftigste.
Bei den Kotspuren der Bettwanzen handelt es sich um verdautes Blut. Infolgedessen hanelt es sich um kleine schwarze bis dunkelrote Flecken. Schaut auch am Bettkasten und der Matratzenunterseite, wo sich die Bettwanzen gerne verstecken und auch ihre Kotspuren hinterlassen
Neben lebenden Bettwanzen lassen sich auch abgestoßene Nymphenhäute oder tote Bettwanzen erkennen.
Vor allem bei einem fortgeschritten Bettwanzenbefall ist ein eklig-süßlicher Geruch ein typisches Erkennungsmerkmal. Dabei handelt es sich um ein Duft-Sekret, dass Bettwanzen aussondern um sich gegenseitig anzulocken.
Auch wenn die Eier wie die Bettwanzen schwer zu finden sind, so sind sie eines der deutlichsten Indizien für einen Befall mit Bettwanzen. Die Bettwanzeneier haben eine Größe von ca. 1mm und sind leicht transparent weiß-cremefarbig.
Wo sich Bettwanzen gerne verstecken
Bettwanzen können sich leider so ziemlich überall verstecken – und keineswegs nur im Bett! Dennoch gibt es einige Orte, wo sie häufiger zu finden sind als anderswo. In einem Schlafzimmer im eigenen Haus handelt es sich häufig um die Matratze oder das Bettgestell. In einem Hotelzimmer hingegen sind es eher Möbel und Gegenstände am Kopfende des Bettes. Ein Nachttisch bietet da ein ruhigeres Versteck und ist trotzdem ziemlich nah an der nächsten Mahlzeit.
Sie verstecken sich z.B. fast ebenso gern an den folgenden Stellen:
- Matratzen
- Decken, Kissen und Bezüge
- Nachttisch!
- Sofa, Sesseln und Sofakissen
- In und unter Teppichen
- Bettgestell
- In Bücherregalen
- Fußleisten und Türrahmen (sehr beliebt!)
- Reisegepäck wie Koffern und Rucksäcken (von dort schleppt man sie häufig ein)
- Kleidung
- Plüschtiere
- Ritzen von Schränken und Regalen
- Schuhe und Schuhschränke
Wie wird man Bettwanzen erfolgreich los?
Durch gründlichen Putzen bzw. Reinigen ihrer Verstecke und im Extremfall durch Einsatz des Kammerjägers. In hartnäckigen Fällen muss dieser auch mehr als Einmal all ihre Verstecke „ausräuchern“ (also chemisch besprühen) bevor man die Plage wirklich los ist. Denn: Es reicht ein einziges überlebendes Bettwanzen-Weibchen um wieder eine neue Population aufzubauen.
Video – Bettwanzen erkennen und bekämpfen
Im nachfolgenden Video ist das Bettwanzenproblem und wie man dagegen vorgeht anschaulich und kompakt erläutert.
https://www.youtube.com/watch?v=j3QIpKPUmf4